Ausbildung in Cooperativer Praxis (CP) – Februar 2024 – Online

Das Seminar bildet die Grundlage für eine Tätigkeit in Cooperativer Praxis.

Die Cooperative Praxis folgt dem mediatorischen Grundansatz, jedoch in einem anderen Setting. Nicht die allparteiliche Mediator:in führt durch den Prozess, sondern die in der Cooperativen Praxis von den Klienten:innen/Mandant:innen beauftragten Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie nichtjuristischen Fachpersonen als interdisziplinäres Team.

Seminarablauf und -inhalt

Cooperative Praxis (englisch: collaborative practice, collaborative law) ist ein mediationsanaloges Verfahren, das seit mehr als 20 Jahren existiert. Mittlerweile gibt es über die Deutsche Vereinigung für Cooperative Praxis (DVCP) eine standardisierte Ausbildungsordnung und berufliche Interessensvertretung, in Österreich ist die AVM federführend.

Es gelten die Grundsätze der Mediation, auch die Struktur des Verfahrens ist identisch.

Im Unterschied zur Mediation werden die Konfliktparteien von eigenen Anwält:innen vertreten und – als weitere Besonderheit von CP- wirken bei Bedarf nichtjuristische CP-Fachpersonen für Paare und Familien bzw. für Konflikte in und zwischen Unternehmen und Organisationen (z.B. Psycholog:innen / Pädagog:innen, Betriebswirtschaftler) zur Unterstützung der Parteien mit. Dies ermöglicht eine interdisziplinäre Begleitung der Parteien. Je nach Konfliktthema erfordern manche CP-Verfahren nur Anwält:innen oder nur (nichtjuristische) Fachpersonen.

Das Verfahren der Cooperativen Praxis wird derzeit besonders in familienrechtlichen Auseinandersetzungen durchgeführt. Anders als in der Mediation können CP-Rechtsanwät:innen die Konfliktparteien in einem einvernehmlichen Scheidungsverfahren weiter begleiten. Aber auch bei Konflikten in und zwischen Unternehmen, Organisationen und Betrieben, im Medizin- und Gesundheitsbereich oder im Sport kommt CP als eine Konfliktlösungsmethode immer mehr in Frage.

Vorteile von CP sind

  • Professionelle Unterstützung in rechtlicher, wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht
  • Konstruktive Zusammenarbeit aller professionell Beteiligten
  • Beachtung der persönlichen Interessen aller Beteiligten
  • Bei Trennungskonflikten werden die Kinder im Blick behalten
  • Vermeidung langwieriger Gerichtsstreitigkeiten

Das Seminar stellt die wesentlichen Grundlagen der Cooperativen Praxis vor und zeigt dessen Wirkmechanismen unter Berücksichtigung der „Ausbildungs- und Anerkennungsrichtlinien“ der Deutschen Vereinigung für Cooperative Praxis e.V. (DVCP). Es umfasst 22 Zeitstunden und berechtigt (bei Vorliegen der sonstigen allgemeinen und spezifischen Voraussetzungen) sodann grundsätzlich, einem der DVCP angeschlossenen regionalen  Netzwerk beizutreten, es zu gründen bzw. der DVCP alternativ auch als Einzelmitglied beizutreten und dort als Professionelle/r für „Cooperative Praxis DVCP®“ gelistet zu werden.

Es eignet sich dabei gleichzeitig als Fortbildungsseminar für deutsche Mediator:innen gemäß der Rechtsverordnung für die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren:innen (ZertMediatAusbV).

Österreichische Kolleg:innen erhalten eine Bestätigung über 29 UE gemäß §23 ZivMediatG.

Zielgruppe:  Die angebotene CP Fortbildung richtet sich unter anderem an Rechtsanwältinnen und  Rechtsanwälte sowie an Beraterinnen und Berater der  psychosozialen Berufsgruppen, an Berater:innen im Wirtschaftsbereich sowie an Kinder- und Finanzexpert:innen.

Voraussetzung zur Teilnahme

Voraussetzung für die Teilnahme ist in der Regel eine abgeschlossene bzw. angefangene Mediationsausbildung oder ein Mediationsgrundlagenseminar im Umfang von 30 Stunden sowie15 Stunden mediationsrelevante Fortbildungen (siehe Ausbildungs- und Anerkennungsrichtlinien der DVCP vom 1.2.2021).

Leitung

Diplompsychologin Gertrud Wölke
Zertifizierte Mediatorin QVM/BAFM, Eingetragene Mediatorin BMJ (A)
Supervisorin DGSF/BDP/ÖVS
Fachperson und Kinderexpertin für „Cooperative Praxis DVCP®“
Ausbilderin DVCP
CL-Coach (A)

Jörg Malinowski
Rechtsanwalt für „Cooperative Praxis DVCP®“
Coach und Mediator, auch eingetragener Mediator (Österreich)
Ausbilder für Mediation
Lehrbeauftragter an der Hochschule Neu-Ulm

Rechtsanwalt Malinowski wurde im Jahr 2008 von den amerikanischen Experten Cathrin Connor und Randy Cheek in Cooperativer Praxis über das EIDOS Projekt Mediation in München ausgebildet und beschäftigt sich seitdem fortwährend mit dieser Verfahrensform. Er ist Gesellschafter des Instituts für Mediation, Coooperative Praxis und Konfliktcoaching IMCK.

Dipl.Psychologin Gertrud Wölke wurde im Jahr 2008 von den amerikanischen Experten Cathrin Connor und Randy Cheek in Cooperativer Praxis über das EIDOS Projekt Mediation in München ausgebildet. Sie ist seit 2013 im Vorstand der Deutschen Vereinigung für Cooperative Praxis, zuvor war sie im Vorstand des MNCP (Münchner Netzwerk für CP). Sie ist Geschäftsführerin des Salzburger Expertennetzwerkes für Cooperative Konfliktlösungen sowie des Salzburger Instituts für Mediation und Trennungsberatung (SIMT) und sie ist Gesellschafterin des Instituts für Mediation, Coooperative Praxis und Konfliktcoaching IMCK.

Termin: 22.02. – 25.02.2024 | 22 Zeitstunden

Ort: Online – Zoom (Einwahllinks werden nach erfolgter Anmeldung versendet)

Seminarzeiten:
Donnerstag: 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Samstag: 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Sonntag: 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Kosten:  620,00 € zzgl. Mehrwertsteuer
Ermäßigung für Angestellte in psychosozialen Berufen: 20% (496,00 € zzgl. Mehrwertsteuer)

Anfragen per Mail unter info@kanzlei-malinowski.de oder g.woelke@simt.at

Informationen über die Voraussetzung zur Listung in der DVCP unter info@deutsche-vereinigung-cooperative-praxis.de